Nein zur bürokratischen Umsetzung der Initiative "Mehr Nacht für Wallisellen"

Die SVP Wallisellen empfiehlt den Stimmberechtigten eindringlich, die vom Gemeinderat vorgeschlagene Beantwortung der Initiative "Mehr Nacht für Wallisellen" an der Gemeindeversammlung vom 21. September 2020 abzulehnen. Es ist zwar nichts dagegen einzuwenden, dass die Gemeinde die Beleuchtung gemeindeeigener Liegenschaften und des öffentlichen Grundes eigenständig und selbstverantwortlich auf das wirklich Notwendige reduziert, zumal es sich weitaus um die Hauptursachen für die Erhellung des Nachthimmels in Wallisellen handeln dürfte. Dieselbe Eigenständigkeit und Selbstverantwortung sollte aber auch den mündigen Einwohnerinnen und Einwohnern von Wallisellen bei der Gestaltung ihrer kleinräumigen privaten Lichtquellen (Sicherheit, Adventsbeleuchtungen, Garten- und Pflanzenbeleuchtungen usw.) belassen werden. Werden eines Tages beispielsweise auch die vom Verschönerungsverein Wallisellen jedes Jahr in der Advents- und Weihnachtszeit aufgestellten, wunderschönen Beleuchtungen auf dem ganzen Gemeindegebiet plötzlich kritisch beäugt werden? Werden künftig in privaten Gärten polizeiliche Helligkeitskontrollen stattfinden? Man ahnt Ungutes. Alles für den gelebten Alltag wirklich Wesentliche ist bereits im Umweltschutzgesetz (USG) sowie in der SIA-Norm 491 "Allgemeine Grundsätze zur Lichtvermeidung" ausführlich geregelt. Neue bürokratische Regelungen in der Bau- und Zonenordnung sowie in der Polizeiverordnung braucht es nicht, ebenso kann auf die bereits aufgenommene und unweigerlich wohl auch fortwährende "Information und Sensibilisierung" durch die Gemeindeverwaltung ohne ernsthafte Schäden für den Walliseller Nachthimmel getrost verzichtet werden.

Weiter empfiehlt die SVP Wallisellen den Projektierungskredit für das neue Schulhaus an der Bahnhofstrasse anzunehmen. Die Schulpflege betreibt eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Schulraumplanung. Der Bau des Schulhaus IntegraSquare ist bereits im Gange, dort werden schon per August 2022 zwölf Klassenzimmer zur Verfügung stehen. Das scheint auf den ersten Blick viel. Andererseits wird in Wallisellen verdichteter Wohnraum geschaffen: ganze Überbauungen wie nördlich der Bahnhofstrasse und punktuell in den Quartieren. 2019 hat die Walliseller Bevölkerung um 500 Einwohner zugenommen. Grob gerechnet heisst das zwei Klassen mehr pro Jahr. Das gibt nach Adam Riese: in 10 Jahren 20 Klassen. Das Schulhaus im Süden ist also schnell gefüllt. Die Machbarkeitsstudie für das Schulhaus an der Bahnhofstrasse rechnet mit 6 Klassen- und entsprechenden Nebenräumen, welche sowohl für den Kindergarten wie für Primarklassen genutzt werden können, je nach Bedarf. Die Seidenweberei ist ein hübsches Backsteinhäuschen, eine Schutzwürdigkeit wurde aber nicht attestiert. Eine Renovation würde aber genau deshalb arg ins Geld gehen, siehe Herzogenmühle 12. Offenbar haben einige Walliseller noch nicht gemerkt, dass sich die künftige finanzielle Lage der Gemeinde oder der Stadt geändert hat. Wir brauchen keine mit Steuergeldern renovierte und betriebene Kultur-Altbauten; Schulhäuser brauchen wir - und die Planung muss jetzt beginnen, nicht erst wenn wir die Schulräume fehlen.

Vorstand der SVP Wallisellen